Mitarbeiter der Heinrichs Gruppe sammeln Spende für die Schatzsucher
Wassenberg. 2.600 Euro übergibt Geschäftsführerin Karin Heinrichs im Namen der Belegschaft an das Hilfsangebot für trauernde Kinder und Jugendliche im Kreis Heinsberg.
Lena (Name geändert) ist sieben Jahre alt, als ihr Vater stirbt. Aber erst als sie zwölf ist, erfährt sie, was passiert ist. Bei einem gemeinsamen Spaziergang mit ihrem Großvater gesteht er ihr, was sie ihr all die Zeit lang verheimlicht haben. Ihre Mutter hat nicht die Kraft dazu, zu sehr ist sie mit ihrer eigenen Trauer beschäftigt.
„Das Mädchen hat unseren Boxsack jedes Mal bearbeitet, bis sie schweißgebadet war“, erinnert sich Susanne Hoeren, Gruppenleiterin der Schatzsucher. Dies ist eine der Geschichten, die der examinierten Krankenschwester und ausgebildeten Trauerbegleiterin nahe gehen und wohl immer im Gedächtnis bleiben. Die Schatzsucher, ein Hilfsangebots für trauernde Kinder- und Jugendliche von Regenbogen e.V., bieten jungen Menschen Unterstützung bei der Trauer um einen Verstorbenen oder Verlustängsten aufgrund von Erkrankungen von Geschwistern oder Eltern. Susanne Hoeren und ihr sechsköpfiges Team arbeiten ehrenamtlich und ihre Arbeit finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Umso größer war ihre Freude, als sie jetzt im SZB Wassenberg einen Scheck in Höhe von 2.600 Euro von Geschäftsführerin Karin Heinrichs – stellvertretend für alle Mitarbeiter der Heinrichs Gruppe – entgegen nehmen durfte.
Wenn Kinder trauern, ist oft viel Geduld gefragt. Sie trauern in Schüben, die genauso plötzlich verschwinden wie sie auftreten. „Erwachsene sind oft so mit ihrer eigenen Trauer beschäftigt, dass die Kinder vergessen werden. Kinder stellen sich selbst dann oft hinten an und übernehmen Dinge, die der oder die Verstorbene gemacht hat. Sie decken zum Beispiel den Tisch oder ähnliches“, berichtet Susanne Hoeren von ihrer Arbeit. Kommen sie zu den Schatzsuchern, sind sie es, die im Mittelpunkt stehen. Sie können sich mit anderen trauernden Kindern oder den geschulten Trauberbegleitern austauschen, spielen (vom Puzzle über Bücher bis zum Boxsack) oder auch schweigen. Das gibt ihnen das Gefühl, dass sie nicht alleine sind. Neben aller Traurigkeit, die das Thema beinhaltet, gibt es doch auch immer wieder Grund zur Hoffnung, indem sich beispielsweise Freundschaften zwischen betroffenen Kindern entwickeln. „Wichtig für uns ist, dass die Kinder entscheiden, was sie möchten und was nicht“, betont Susanne Hoeren.
„Dass sich unsere Mitarbeiter entschlossen haben, solch ein Projekt zu unterstützen, macht mich stolz“, sagt Karin Heinrichs und ergänzt: „Die Spende ist bei Susanne Hoeren und ihrem Team sehr gut angelegt.“
Heute ist Lena eine junge, selbstbewusste Frau. An ihre Zeit bei den Schatzsuchern erinnert sie sich gerne zurück. „Ich bin froh, dass ich bei ihnen war und andere kennengelernt habe, die sich genauso gefühlt haben wie ich. Das hat mir geholfen, wieder zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.“
Mehr Infos unter:
www.schatzsucher-trauerbegleitung.de