Optimal@NRW – Aktueller Stand des Projekts im Mai 2022

 

Projekt Optimal@NRW


Optimal@NRW beschäftigt sich mit einem neu strukturierten Ansatz zur Optimierung der Versorgung pflegebedürftiger geriatrischer Patienten in Akutsituationen. Der Ansatz umfasst dabei die Einführung von Telekonsultationssystemen, welche ein Rollständer zur Erfassung verschiedener Vitalparameter darstellt, der dazu da ist, die Kommunikation zwischen Arzt und Patient gewährleisten zu können. Zudem sollen Frühwarnsysteme und eine digitale Dokumentation der Behandlungen die bisherige Notfallversorgung erweitern und unterstützen. Am Projekt nehmen 25 Pflegeeinrichtungen teil. Auch die Heinrichs Gruppe ist von Beginn an ein engagierter Partner von Optimal@NRW. Die Projektleitung von Optimal@NRW liegt in den Händen von Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Christian Brokmann, Leiter der zentralen Notaufnahme des Uniklinikums in Aachen. Innerhalb der Heinrichs Gruppe wird das Projekt von Dipl. Ing. Heinz-Josef Schürgers geleitet. Das Projekt wird im Zeitraum von April 2020 bis Ende März 2023 durchgeführt und vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit rund 15 Millionen Euro gefördert.

 

Die RTWH Aachen bedient sich in Kooperation mit der KV Nordrhein an der Arztrufzentrale (116117), die bei einer medizinischen Fragestellung mithilfe der Telekonsultation eine ärztliche Ersteinschätzung abgeben können. Das ärztliche Personal der Arztrufzentrale wurde im Zuge des Projektes aufgestockt. Zudem können viele weitere Hilfestellungen für die Patienten angeboten und organisiert werden, ohne dass ein Arzt physisch anwesend sein muss. Ziele des Projektes sind es, eine bessere medizinische Akutversorgung für geriatrische Patienten in Pflegeeinrichtungen zu gewährleisten. Die deutliche Reduzierung der Fehleinweisung der Bewohner in eine Klinik und eine Verbesserung der intersektoralen Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Beteiligten zu erreichen (Arzt, Klinik, Patient).

 


Aktueller Stand (Mai 2022)


Nun läuft das Projekt Optimal@NRW seit gut zwei Jahren. In diesem Zeitraum hat sich einiges getan. Zunächst wurden in der Kontrollphase vier sogenannte Cluster gebildet. Das sind einzelne Gruppen, in denen die teilnehmenden Pflegeeinrichtungen eingeteilt sind. Jedes Cluster beinhaltet zwischen fünf und sieben Pflegeeinrichtungen. Im ersten Cluster sind fünf Einrichtungen der Heinrichs Gruppe vertreten. Hinzu kommen noch zwei weitere Einrichtungen von anderen Pflegedienstleistern. Cluster Eins startete am 01.04.2021 in die Kontrollphase. Hier wurde überprüft was an technischer Ausstattung benötigt wird und wie das realisierbar ist. Das SZB Wassenberg, SZB Wegberg, SZB Heinsberg, SZB Haus Aurelius und die Pro8 II in Kückhoven bekamen in der Transitionsphase ihre technische Ausstattung, welche eine Telekonsultation überhaupt erst möglich macht. Diese Phase startete am 01.10.2021. Im Laufe dieser Transitionsphase wird in den Einrichtungen dafür gesorgt, dass sowohl Patienten und Bewohner, als auch alle Mitarbeiter lernen, wie man mit den neuen technischen Einrichtungen umgehen kann und wie eine Telekonsultation durchgeführt wird. Es finden in den einzelnen Einrichtungen Workshops, Schulungen oder Einführungen in die Rollständer zur Erfassung verschiedener Vitalparameter statt. Cluster zwei, drei und vier beginnen jeweils drei Monate später mit den Transitions- und Interventionsphasen.

Es wurden dementsprechend auch Ein- und Ausschlusskriterien für die teilnehmenden Patienten festgelegt. Sie sollten das 18. Lebensjahr vollendet haben und in einer teilnehmenden Pflegeeinrichtung wohnhaft sein. Zudem sollte eine gültige und klare Rechtsgrundlage gegeben sein, die zu ihrer Behandlung berechtigt. Hierzu unterschreiben die Bewohner Einverständniserklärungen. Bewohner, die dazu nicht in der Lage sind, werden für das Projekt von der Studienteilnahme ausgeschlossen. Betreuer können aber auch zustimmen! Es wird also niemand ausgeschlossen – es sei denn er will ausdrücklich nicht an der Studie teilnehmen. Prinzipiell fährt die Studie zweigleisig. Auf der einen Seite gibt es ein Frühwarnsystem für die regelmäßige Erfassung von Vitalparametern, um ein besseres Bild zum Gesundheitszustand eines Bewohners zu bekommen. Die erfassten Parameter werden in einer zentralen elektronischen Patientenakte (zEPA) gespeichert und sowohl für die Studie als auch für den behandelnden Arzt und die Einrichtung zur Verfügung gestellt. Auf der anderen Seite gibt es die Rollständer für die Konsultationen im Falle einer unsicheren Gesundheitslage. Diese werden eingesetzt, wenn der Verdacht einer akuten Gesundheitsverschlechterung besteht oder erkannt wird. Da sich das Projekt nun in den verschiedenen Clustern an verschiedenen zeitlichen Punkten der Projektdurchführung befindet gibt es derzeit in manchen Einrichtungen mehr Ergebnisse als in den anderen. Dafür können die Einrichtungen, oder auch Mitarbeiter aus den Einrichtungen, die schon teilgenommen haben und somit schon fit sind in der Durchführung einer Konsultation, den anderen Mitarbeitern helfen. Hier ist Teamwork wichtig. Man unterstützt sich, hilft einander, lernt voneinander. Man kann Hindernisse so gezielt umgehen oder von Anfang an beseitigen. Cluster vier setzt also da an wo die drei vorherigen Cluster Schwierigkeiten erkannt, und wichtige Erfahrungen gemacht haben.

 


Ziele


Die Ziele des Projekts sind breit gefächert. Der Bedarf der Versorgung geriatrischer Patienten wird immer höher und die derzeit gute Versorgung mit medizinischen Leistungen wird aufgrund der Demorafischen Entwicklung weiter nachlassen, Stichwort hier ist die Schere zwischen Alten und Pflegenden. Es gibt immer mehr Alte Menschen und immer weniger Pflegende. Daher muss in den kommenden Jahren Abhilfe geschaffen werden. Das Projekt Optimal@NRW setzt genau da an. Die Versorgung der Patienten durch Telekonsultation soll zum Standard in der Pflege werden. Die zahlreichen Partner des Projekts und die Evaluation der gewonnenen Daten tragen dazu bei, das Verfahren einfacher und anwendungsfreundlicher zu gestalten. Die Krankentransporte oder unnötigen Krankenhausaufenthalte der Patienten sollen so drastisch reduziert werden. So sinkt die Belastung der Patienten, die in ihrer gewohnten Umgebung verweilen können, auf einen Bruchteil. Die Schnittstellen zwischen Arzt, Patient und Pfleger sollen effizienter, einfacher und unkomplizierter werden. Der Pfleger kennt seinen Bewohner, der auf Hilfe angewiesen ist, kann also den Arzt direkt besser informieren. Im Ernstfall ist so ein schnelleres und zielgerichteteres Handeln möglich, ohne einen Krankenhausaufenthalt zu implizieren. Zu den Zielen des Projekts gehört definitiv die Entlastung, keinesfalls aber das Ersetzen der Hausärzte. Das Ziel der Telemedizin setzt da an, wo die herkömmliche Pflege aufhört, und ist ein Beitrag der Projektträger zur medizinischen Versorgung der Zukunft. Wenn sich also bis Ende März 2023 Technik, Wissenschaft und die Teilnehmer im Projekt gegenseitig unterstützen, ist das ein Vorteil für alle, die mit der Pflege tagtäglich in Verbindung stehen.

 

 

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