Pro8 Würselen feiert Jubiläum und Sommerfest
Würselen. Vor zehn Jahren hat die Heinrichs Gruppe an der Bardenberger Straße neue Maßstäbe in der Betreuung von Menschen mit Demenz gesetzt: 2009 wurde die Pro8 Würselen eröffnet.
Das Haus ist seitdem für viele Menschen zu einem Zuhause geworden – und das feiern am 6. Juli in Verbindung mit dem Sommerfest Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter.
Der Begriff Pro8 steht für eine besondere Architektur, die demenzkranken Menschen mehr Lebensqualität bietet als die eines üblichen Pflegeheims. „Weil die Häuser in Form einer Acht gebaut sind, werden sie demenzkranken Menschen mit hohem Bewegungsdrang gerecht“, erklärt Boris Limburg, Leiter der Pro8 Würselen. Die Idee für das Pro8-Konzept kam Johannes Heinrichs, Geschäftsführer der Heinrichs Gruppe, bei einem Formel-1-Rennen im Jahr 2000: Warum nicht einfach das Prinzip der unendlichen Strecken auf ein Pflegeheim übertragen? 2003 und 2004 wurden die beiden Pro8-Einrichtungen in Kückhoven eröffnet, 2005 folgte das Haus in Frelenberg, 2008 die Einrichtung in Bedburg, 2009 das Haus in Würselen. Im Jahr 2017 eröffnete das Haus in Wassenberg, das sich ebenfalls hinsichtlich Betreuung und Pflege am Pro8-Konzept orientiert. 2007 bekam die Heinrichs Gruppe für das Pro8-Konzept den Innovationspreis der Region Aachen.
Auch das Betreuungskonzept in den Pro8-Häusern ist ein besonderes. Es geht nicht darum, den Bewohnern zu zeigen, dass sie nicht mehr alles können, sondern sie bei dem zu unterstützen, was sie noch können. Dieses Verständnis von Demenz geht auf den britischen Psychogerontologen Tom Kitwood zurück, der den Begriff des personenzentrierten Ansatzes geprägt hat. Von ihm stammt ebenfalls das Dementia Care Mapping (DCM), ein wissenschaftliches Beobachtungsverfahren, das zur
Verbesserung der Pflege und Betreuung von Demenzkranken dient. Anhand des DCM können die Mitarbeiter der Pro8-Einrichtungen beispielsweise erkennen, ob sich ein Bewohner wohlfühlt. Die Beobachtung übernehmen speziell ausgebildete Fachkräfte. Sie versuchen anhand von Körpersprache, Gestik und Mimik die Gefühlslage des Bewohners zu beurteilen und kleinste Veränderungen, beispielsweise in der Körperhaltung, wahrzunehmen, die Hinweise auf das Empfinden geben.