SZB Häusliche Krankenpflege als erster ambulanter Pflegedienst im Kreis Heinsberg mit Telemedizin ausgestattet

Der „TeleDoc-Portable“ bietet Patienten eine ressourcenschonende Versorgung zuhause und lässt sie an der Digitalisierung teilhaben.

Aachen. Als erster ambulanter Pflegedienst im Kreis Heinsberg ist die SZB Häusliche Krankenpflege GmbH mit telemedizinischem Equipment ausgestattet worden. Thomas Bachmann, Leiter der SZB Häuslichen Krankenpflege, hat die Ausrüstung jetzt bei Docs in Clouds, ein Unternehmen für Telemedizin mit Sitz in Aachen, entgegen genommen.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte das Team um Anja Dragstra und Marcia Barbosa von der SZB Häuslichen Krankenpflege das Equipment getestet. Dank der Technik haben die beiden gelernten Krankenschwestern nun deutlich mehr Zeit für die Patienten. Ein Beispiel aus der Praxis: Die Beschwerden des Patienten können sie dem Arzt direkt via Videokamera schildern oder die Patienten schildern sie dem Arzt selbst. Die Einschätzung des Arztes steht somit sofort zur Verfügung, die Vitaldaten werden in Echtzeit an die Praxis übermittelt und die Pflegekraft kann die vom Arzt angeordneten Maßnahmen ergreifen. „Unabhängig von der Corona-Krise bieten wir unseren Kunden damit eine ressourcenschonende Versorgung zuhause und lassen sie an der Digitalisierung teilhaben“, sagt Marcia Barbosa.

Tablet oder Laptop, Patientenmonitor mit EKG, Blutdruck-, Atem- und Temperaturmessung, elektronisches Stethoskop, Pulsoximetrie, Spirometer, Kamera und Ultraschallgerät gehören zur Ausstattung des „TeleDoc-Portable“. Rund 40 Alteneinrichtungen und Arztpraxen deutschlandweit haben Docs in Clouds damit bereits ausgestattet.

 

„In der Zukunft wird die Telemedizin sicherlich flächendecken zum Einsatz kommen. Gerade in ländlichen Gebieten führt dies zu einer deutlichen Verbesserung der medizinischen Versorgung“, sagt Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Czaplik, Geschäftsführer Docs in Clouds. Langfristig Ziel sei es, rund 40 Prozent der aktuellen Krankenhauseinweisungen zu vermeiden. Nicht unerheblich ist daher auch eine flächendeckende Ausstattung aus Sicht der Krankenkassen: „Die Kosten für den TeleDoc-Portable sind nicht zu vergleichen mit den Kosten, die durch Krankenhausaufenthalte entstehen und mit der Investition in Telemedizin auf der anderen Seite eingespart werden könnten“, erläutert Michael Czaplik weiter. Die Anschaffungskosten werden aktuell im Rahmen eines NRW-Förderprogramms mit insgesamt bis zu 90 Prozent für niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten, medizinische Versorgungszentren und Praxisnetze beziehungsweise bis zu 60 Prozent für Pflegeheime, Hospize und ambulante Pflegedienste von der kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein übernommen.

Für Anja Dragstra und Marcia Barbosa steht neben dem finanziellen Aspekt vor allem der soziale im Vordergrund. „Ohne digitale Teilhabe gibt es auch keine sozial-gesellschaftliche Teilhabe“, sagt Marcia Barbosa. Andersherum formuliert: Ohne Internet gibt es keine Telemedizin. Deshalb bleibt es Aufgabe der Politik, für einen flächendeckenden Netzausbau zu sorgen. Damit alle Menschen die Vorteile der Telemedizin nutzen können.

Mehr Infos unter:

https://docsinclouds.com/

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